Portoroz, Slowenien
Am 29. September 2012 machen sich sechs Leute um 6:00 Uhr morgens auf zu einem Törn nach Portoroz. Unsere beiden Skipper Achim und Klaus sind bereits am Vorabend angereist, sodass wir nach entspannter Anreise erst einmal ein kühles Bier in der schönen Abendsonne Sloweniens genießen können.
Nachdem das Boot bezogen ist, die Wacheinteilung und der Crewplan abgestimmt sind, geht es nach einem schönen Abendessen in die Kojen. Wir sind gespannt, was uns erwartet.
Um es gleich vorweg zu sagen: Wir hatten durchgehend traumhaftes Wetter, 22 °C bis 25 °C bei leichtem Wind, 2-3 bft.
Wir sind nicht abergläubisch, aber es hatte sicherlich etwas mit Klaus, unserem Wetterfachmann, zu tun.
Neben den praktischen Übungen (An- und Ablegen, MOB-Manöver unter Segel und mit Motor usw.) gab es auch immer wieder theoretische Punkte, die in gut verdaulichen Häppchen serviert wurden.
Wir hatten uns bereits einige Wochen vor Törnbeginn zu einer Crewbesprechung getroffen, um schon einmal die einzelnen Spezialgebiete zu verteilen:
Eine Person wurde als Fachmann für den Motor, eine für Radar, eine für das Wetter usw. ernannt.
Die wichtigste Rolle hatte natürlich der Koch.
An jedem Tag wurde ein Wachführer als „inoffizieller Skipper“ des Schiffs bestimmt. (Achim hielt sich im Hintergrund und hat „nur“ helfend eingegriffen.)
Sonntag:
Einteilung der Notrollen, Sicherheitseinweisung, erste Einheit „Wetterkarte“, Prüfung der Technik und des Allgemeinzustands des Schiffs. Nach einigen praktischen Segelübungen hatten wir aufgrund fehlenden Windes Zeit zum Lesen oder andere freie Zeit.
Montag:
Wir beschließen, nach Prado (Italien) zu segeln. Bei 2-3 bft. geht es auf die ca. 15 sm lange Strecke, und dabei werden eifrig Wenden, Halsen, Vollkreise fahren usw. geübt.
Leider meint es die Dünung nicht sonderlich gut mit uns (Kritik muss sein).
Am späten Nachmittag werden dann die theoretischen Kenntnisse zur Wetterkarte in eine „echte Wetterkarte“ eingezeichnet. Der Tag klingt anschließend mit einer echten italienischen Holzofen-Pizza aus.
Dienstag:
Der Tag beginnt mit einer Theorie-Einheit Radar. Da das doch stresst, geht es nach einem kurzen Schlag aufs Wasser baden. Der Himmel zaubert herrliche Wolkenbilder, und so wird nebenbei noch nach einem Amboss, Cumulus Castelanos und Cumulonimbus gesucht. Gar nicht so leicht, die Bilder aus dem Buch der Realität gegenüberzustellen.
… und weiter geht es mit Wenden, Halsen, MOB-Mannövern. Wir sind ja schließlich nicht zum Spaß hier.
Mittwoch:
Es nutzt nichts. Wieder üben, üben, üben. Die Prioritäten liegen heute auf Ankermanövern, An- und Ablegen. Da das Beiliegen auch mal wieder geübt werden muss, entschließen wir uns zum Mittagessen auf See.
Donnerstag:
Alle, die nicht nur zum Praxistörn antreten, sondern auch noch die Prüfung machen, sind für die anstehende Prüfung gut vorbereitet.
Also lassen wir „just for fun“ Übung Übung sein und segeln nach Izola. Es empfängt uns ein herrlicher Hafen mit einem netten Eiscafé. Ok, ein paar MOB-Manövern gönnen wir den Prüflingen dann unterwegs doch noch. Sicher ist sicher.
Freitag:
Es wird ernst. Prüfungsbeginn ist gegen 11:00 Uhr angesagt, allerdings verspäten sich die Prüfer. So heißt es erst mal, Geduld zu üben. Das Wetter bleibt uns auf jeden Fall auch an diesem Tag treu. Die Prüfung findet unter gleichen Wetterbedingungen wie das Training statt. Was soll da noch schief gehen?
Unsere Crew:
(von links nach rechts)
P. Bach,
T. Moritz
H. Becker
R. Zessin
Achim Wenz (Skipper)
M. Weber
B. Lechla
Klaus Stieber (Co-Skipper)